Woche 4

12. – 18. April 2010

Und plötzlich ist der Herbst da. Die Temperaturen sind spürbar gesunken, das Thermometer geht tagsüber nur noch auf 25-27°C, es regnet mehr. Für mich ist es angenehmer geworden, ich bin die schwüle Hitze, wie ich sie bei meiner Ankunft hier erlebt habe, (noch) nicht wirklich gewohnt; jetzt fühlt es sich an, wie ein ganz normaler deutscher Sommer.

Die Woche war geprägt von Workshops und produktiver Arbeit bei Right Management. Es wurden Resumes und Anschreiben erarbeitet, Interview-Techniken präsentiert, gelernt und ausgeprobt. Ich empfinde das alles als äußerst hilfreich. Zum einen, weil ich es elf Jahre lang nicht anwenden musste, und zum anderen, weil ich hier in einem komplett neuen Umfeld bin. Und ich kann mich hier nur wiederholen: die Mitarbeiter bei Right Management sind ausnahmslos professionell, hilfsbereit, und die Zusammenarbeit mit ihnen macht einfach Spaß. Ich habe den Luxus, von Mitarbeitern eines eher kleinen Büros betreut zu werden. Das bedeutet effiziente und intensive Betreuung, die ich sehr schätze.

Donnerstag vormittag habe wir einen kleinen Ausflug mit dem CityCat nach Bulimba gemacht, ein schöner, ruhiger, sehr entspannter Stadtteil, eine Einkaufsstraße mit schönen Buchgeschäften, Cafés, Kino und Restaurants. Sehr familienfreundlich und einfach nett.

Am Wochenende haben wir uns ein Auto ausgeliehen, und das bedeutete für mich schlicht und einfach: zum ersten Mal in meinem Leben im Linksverkehr Auto fahren. Und es hat funktioniert! Am Anfang wurde noch häufiger der Scheibenwischer anstatt des Blinkers betätigt, das Schalten mit der linken Hand war noch etwas ungewohnt, ich habe den Wagen nur ein Mal abgewürgt und auch nur wenige Male komische Geräusche aus dem Getriebe hervorgerufen. Wenn ich mich hinter das Steuer gesetzt habe, habe ich links schräg über mir keinen Gurt gefunden, und das Rückwärtseinparken bedarf vielleicht noch etwas Übung, aber insgesamt fiel es vergleichsweise leichter, als sich mit links (als Rechtshänder) die Zähne zu putzen.

Samstag ging es westwärts in die Berge, zum Mt. Glorious und weiter durch wunderschöne Landschaft und Vegetation zum Mt. Mee mit Besuch der Ocean View Winery (http://oceanviewestates.com.au/) inkl. Besichtigung der Kellerei und Weinprobe (klar, das musste sein). Obwohl wir in der Halle, in der der Wein gekeltert wurde, zahlreiche Fässer mit Ethanol gesehen haben (Honi soit qui mal y pense…), haben wir zwei Flaschen White Shiraz und eine Flasche Sparkling Ruby (mit intensivem Johannisbeergeschmack) erstanden. Zwei aussergewöhnliche Weinerzeugnisse!

Sonntag haben wir dann die Sunshine Coast nördlich von Brisbane erkundet, so weit ganz nett, teilweise mit schönen Sandstränden, und im übrigen eine Bebauung wie in Scharbeutz oder Timmendorfer Strand (das war mein ganz subjektiver Eindruck). Die Menschen machten einen sehr aktiven Eindruck, viele unternahmen mit oder ohne Hund einen Spaziergang am Strand, einige Läufer waren unterwegs, es war eine schöne, entspannte Atmosphäre. Ich habe hier ohnehin den Eindruck, dass das Leben sehr viel mehr draussen stattfindet, als es zu Hause in Deutschland der Fall ist, was aufgrund des warmen und milden Klimas allerdings auch nicht weiter erstaunt.

Es war eine gute, produktive Woche, mit einem sehr schönen Abschluss. Ich fühle mich hier sehr glücklich und zufrieden. Jetzt fehlt nur noch der Job!

Auf dem Weg zum Mt. Glorious
Auf dem Weg zum Mt. Glorious
Ausblick über die weite Landschaft
Blick über die weite Landschaft
Ausblick am Mt. Mee
Ausblick am Mt. Mee
Sunshine Coast
Sunshine Coast