Fahrt durch das Death Valley

Montag, 25. Januar 2010 Wie bei Jetlagreisenden so üblich waren wir sehr früh wach und haben den tollen Sonnenaufgang über Las Vegas genossen… die Stadt wurde dabei in ein orangefarbenes Traumlicht getaucht, welches fast schöner als die bunte Glitzerwelt nachts ist.

Sonnenaufgang in Las vegas
Sonnenaufgang in Las Vegas

Was stand für den ersten richtigen Urlaubstag uf dem Programm: Nein, dieses Mal nicht ins Kasino, sondern ab in die Natur, und zwar ins Death Valley. Nach einer erfrischenden Dusche haben wir den Tagesrucksack gepackt und uns ohne Frühstück (irgendwie hatten wir beide keinen Appetit) auf die Socken gemacht. OK, vorher noch ein paar Leckereien gekauft: Beef Jerkey (leckeres luftgetrocknetes Rindfleisch), Pecan Nuts und Pistazien Cracker und natürlich Potatoe Chips (damit Kathrin auch was zum Knabbern hat). Allein die Fahrt aus Las Vegas hinaus dauert fast eine halbe Stunde, da sich die Stadt über viele Quadratkilometer erstreckt. Wir sind von unserem Hotel aus den Las Vegas Boulevard weiter nach Norden gefahren. Sobald man am Strato Tower vorbei ist, ist auch der Strip so ziemlich zu Ende – es kommen dann erstmal noch die ganzen Wedding Chappels (wir sind ja schon verheiratet – also kein Bedarf), dann noch eine Reihe günstiger Motels und dann waren wir auch schon bald auf der Route 95, die uns Richtung Norden führte. Sobald man Las Vegas verlassen hat, ist man in einer wüstenähnlichen Landschaft: kaum Pflanzen, außer ein paar kleinen Joshua Trees und Büschen. Trotz des Regens der letzten Woche war es auch nicht viel grüner. Allerdings konnten wir noch ganz viele größere und kleinere Pfützen sehen und wir konnten uns gut vorstellen, dass viele Strassen wegen Überflutung gesperrt waren. Besonders im Death Valley waren noch viele kleinere Straßen, die in die Senken führten, gesperrt und selbst auf den großen Straßen waren noch viele feuchte oder gerade abgetrocknete Stellen. Wenn es hier heftig regnet, will man sich hier nicht aufhalten, denn die Flashfloods sind unberrechenbar. Die Fahrt führt auf der 95 ca eine knappe Stunde gen Norden, bevor wir auf die 160 abbogen. Leider haben wir uns dabei etwas verfahren (ja, auch das ist hier möglich), aber so kamen wir durch einen der kleineren typischen Orte, wo man sich fragt, was machen die Leute hier eigentlich und wovon leben sie und – hier will man keinen einzigen Tag verbringen. Was die Fahrt aber so toll macht ist die Landschaft. Ein wahrer Traum für Geologen, Hobby-Geologen und solche, die es noch werden wollen und vielleicht auch für alle, die es nicht werden wollen… hier kann man die Entstehungsgeschichte dieser Landschaft noch live erleben. Die Berge erheben sich in vielfachen Farben von hellgelb über orange, rot, grün bis schwarz und die einzelnen Schichten sind teilweise um 90 Grad gekippt oder gestaucht, so dass sich immer wieder unbeschreiblich schöne Muster entwickeln, die dann zusammen im Farbenspiel mit der Sonne sehr beeindrucken.

Dazu kommt, dass die Berge, die ja bis zu 12.000 Fuß (= ca 4.000 m) hoch sind, auch noch alle mit Schnee bedeckt sind. Beim Eintritt in den Death Valley National Park hält man an einem kleinen unbesetzten Kiosk an und zahlt den Eintritt von 20 Dollar pro Fahrzeug. Erster Aussichtspunkt unserer Tour war dann Zabriskie’s Point, ein kleiner Aussichtspunkt, der zeigt, welch wundersame Dinge die Erosion mit der Landschaft anstellen kann.

Surreale Welt

Dann ging die Fahrt weiter in das Tal, in dem sich auch der niedrigste Punkt der gesamten USA befindet. Man befindet sich hier 280 Fuß unter dem Meeresspiegel, das sind fast 100 Meter. Aufgrund der starken Regenfälle der letzten Woche, mussten wir leider auf unser geplantes Golf im Death Valley verzichten. Hier gibt es nämlich den tiefsten Golfplatz der Welt: Devil’s Golf Course, der sich mitten in der Senke befindet. Wir hatten unsere Golfausrüstung dabei und mussten enttäuscht umkehren (nun denn, wenn ich ehrlich bin – wir hatten das Spielen dort auch nicht wirklich eingeplant….). Dann machten wir einen kleinen Spaziergang durch den Golden Canyon – am Eingang des Canyon kann man sich für 25c ein kleines Informationspapier holen, welches einem die einzelnen Formationen und die Entstehungsgeschichte des Canyon erklärt. Von dort aus waren es nur ein paar Kilometer bis zu dem kleinen Ort Furnace Creek, wo sich auch das Visitor Center befindet. Tauschten dort unseren Pass für das Death Valley gegen einen Jahrespass für alle National Parks der USA, der für 80 Dollar kostenlosen Eintritt in alle Parks für ein Jahr erlaubt. Da wir in Arizona noch mehrere Parks besuchen werden, lohnt sich dies auf  jeden Fall. Auch kann man im Visitor Center weitere interessante Führer kaufen – so haben wir uns gleich mit einem Vogelführer ausgestattet, denn wir sind ja kleine Hobby Ornitologinnen. Von Furnace Creek aus fuhren wir dann noch weiter gen Norden. Es gibt noch ein paar weitere Aussichtspunkte: Die Sanddünen schauten wir uns aus der Ferne an, zu einem Krater kamen wir leider nicht, dafür aber zu Scottie’s Castle, ein Gebäude, das sich in seiner Art irgendwie mit Hearst Castle vergleichen lässt, nur nicht ganz so opulent. In the middle of nowhere hat dieser Mensch zu Beginn des letzten Jahrhunderts dort ein kleines Castle aus Beton erbaut, das eine Mischung aus spanischer Hacienda und kleinem Schlösschen darstellt. Bei einem kleinen Spaziergang um das Gebäude konnten wir 2 Kojoten entdecken und die ersten tollen Vögel (Mountain Blue Bird).

Wer findet den 'Blue Mountain Bird'?
Wer findet den 'Blue Mountain Bird'?

Es wurde nun langsam zum späten Nachmittag hin doch recht kühl und wir traten langsam den Rückweg an und überquerten dann auch wieder die Grenze von California nach Nevada. Die Rückfahrt über die größtenteils kerzengerade Route 95 wurde abwechslungsreich durch den tollen Sonnenuntergang, der die Felsen in allen Farben erstrahlen liess. Der Hunger (ich muss hier ergänzen, mein Hunger, denn Kathrin hatte keinen) liess uns in einem der Vororte von Las Vegas halt machen und wir landeten im ‘Buzz Burger’ in der Craig Road. Ich bestellte einen all-u-can-eat Spare Ribs Teller und Kathrin 1/2 Chicken. Es dauerte recht lang, bis dann das Essen kam, aber es hiess ja auch ‘slow smoking’. Ich muss gestehen, dass ich noch nie so leckere Spare Ribs gegessen habe: Sie waren toll ‘gesmoked’ und zerfielen im Mund. Kathrins Chicken war auch gesmoked – aber ohne Hunger ging bei ihr nichts. Ich muss ergänzen, dass die Fried Sweet Potatoes, die es dazu gab, doch etwas gewöhnungsbedürftig waren, denn sie waren mit Zucker und Zimt gewürzt. Interessant, aber passte nicht wirklich zum Essen. Nun ja… wer also auf Smoked Ribs steht, kann dort ja mal vorbeifahren. Unser Ausflug näherte sich nun dem Ende und um 20 Uhr waren wir zurück im Hotel und dann auch bald im Tiefschlaf, denn der morgige Tag sollte uns gen Südarizona bringen – weitere ca 600 km Fahrt standen bevor.

1 Reply to “Fahrt durch das Death Valley”

  1. Hallo ihr zwei wanderbirds,

    ich bin ja platt…. Euch fällt immer wieder was neues ein. So bleibe ich am Ball und weiß wie Frau das Internet noch nutzen kann. Ich würde allein ein Tag benötigen um so eine Email zu verfassen. Habt Ihr etwa ein Labtop auf dem Schoß? Trainiert schön Fleißig Euer Handicap und genießt weiterhin Eure Reise nach Arizona. Wann seid Ihr wieder daheim?

    lg Natalie

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