Arizona here we come

Dienstag, 26. Januar 2010

Wenn wir ganz ehrlich sind, dann können wir Las Vegas inzwischen bedenkenlos für uns abhaken. Nachdem wir nun das dritte Mal dort waren, hat sich die Lust aufs dortige Gambeln doch stark in Grenzen gehalten und der Reiz ist weg. Wir sagen daher Las Vegas ade und stürzen uns in das Abenteuer Arizona…

Wir waren schon wieder sehr früh wach und konnten so schon um 8:30 Uhr aufbrechen gen Süden. Zuerst einmal fuhren wir durch die Vororte von Las Vegas und Henderson und konnten erleben, wie manche Menschen hier ihren Lebensunterhalt verdienen – als lebende Freiheitsstatue.

Lebensunterhalt verdienen - mal anders...
Lebensunterhalt verdienen - mal anders...

Bald kamen wir dann am Hoover Dam an. Als wir schon den Stausee Lake Mead sehen konnten, kreuzte plötzlich vor uns ein großes Deer (ca Hirschgröße) die Fahrbahn von rechts nach links. Unsere Straßenseite konnte es noch ungehindert überqueren, auf der Gegenseite wurde es dann aber von einem Wagen erwischt und schleuderte in den Straßengraben… Wir mussten weiterfahren, gehen aber davon aus, dass es das Tier ziemlich schwer erwischt hat.

Am Hoover Dam wird seit 2003 gebaut und zwar an einer neuen Straße, die den Damm auf einer großen Brücke weiter oben überquert und auch die weitere Straße wird auf die nächsten 10 Meilen ausgebaut. So hiess es teilweise etwas Geduld mitbringen! Vor Fertigstellung geht die Fahrt weiter direkt über die Staumauer mit Security Check vorneweg, um zu prüfen, ob wir auch keine gefährlichen Terroristen sind. Der Hoover Dam ist auch gleichzeitig die Grenze zwischen Nevada und Arizona und damit auch mit einem Zeitzonenwechsel verbunden – in Arizona ist es bereits eine Stunde später als in Nevada.

Baustelle Hoover Dam
Baustelle Hoover Dam

Die Strecke über die Route 93 bis nach Kingman ist mehr als eintönig – gerade 4 spurige ausgebaute Straße und rechts und links nur viel Grasland und am Horizont die Berge. Und dann noch gegen die Sonne – das war schon anstrengend. Da wir beide Lust auf frisches Beef Jerky hatten, habe ich an einem der Shops angehalten, die dieses anpreisen. Ich bin dort auch fündig geworden, allerdings zu Preisen, die ich sonst nie ausgegeben hätte: Ein großes Glas Wildblumenhonig aus der Wüste für 12 Dollar, dazu der Jerky für 9 Dollar und dann noch getrocknete Mangoes für 7 Dollar.

Die Strecke wurde eigentlich erst nach Kingman  interessant, nachdem wir von der Interstate abgebogen waren, um dann auf der Route 93 Richtung Wickenburg fuhren. Sehr interessante Steinlandschaften und dann tolle Vegetation bei der Fahrt durch den Joshua Tree National Forest. Haben einmal kurz Pause gemacht und dabei die tollen Pflanzen bewundert. Besonders jetzt nach den starken Regenfällen haben viele Büsche geblüht und der Boden war überall leicht grün von neuem Pflanzenwuchs. Beim Fotografieren wurde Kathrin von einem Kaktus angefallen.

Joshua Tree
Joshua Tree

Um Phoenix herum nahm dann der Verkehr ziemlich zu und wir haben bestimmt fast eine Stunde gebraucht, um an und durch Phoenix zu kommen. Danach waren es aber nur noch 50 Meilen bis Casa Grande – ein Katzensprung sozusagen. Gegen 15:30 kamen wir dann am Hotel Francisco Grande an. Wir haben ein tolles Zimmer mit Blick auf den Golfplatz – denn nicht vergessen: Eigentlich sind wir ja zum Golfspielen da.

Blick aus unserem Hotelzimmer
Blick aus unserem Hotelzimmer

Deshalb sind wir auch gleich runter zum Pro Shop und haben uns einen Beutel Bällchen zum Üben besorgt und uns zum Golfen für den morgigen Tag angemeldet. Ihr wollt wissen, um wieviel Uhr: Wir haben den 1. Flight des Tages gebucht und starten somit um 7:30 Uhr – das heißt früh aufstehen. Nach fast einem halben Jahr ohne den Schläger geschwungen zu haben, waren die ersten Versuche den Umständen entsprechend befriedigend, d.h. wir schaffen es immer noch den Ball zu treffen, wenn auch nicht immer weit bzw. gerade – wir sind gespannt, was der morgige Tag auf dem Golfplatz bringen wird.

Nach dem anstrengenden Golfen hatten wir natürlich Appetit und fuhren los Richtung Casa Grande, denn das Hotel liegt ca 7 km außerhalb. Vor der Abfahrt wurden wir am Hotel noch von einem bezaubernden kleinen grünen Kolibri umschwirrt. Casa Grande ist eine typische amerikanische Kleinstadt und erstreckt sich auch über viele Kilometer. Zuerst einmal machten wir uns auf die Suche nach einem Supermarkt. Wir wurden auch bald fündig im Food Mart. Sah aus wie ein normaler Supermarkt, war aber keiner…. wir konnten zwar die meisten Dinge, die wir benötigten einkaufen, aber darüber hinaus gab es noch viel mehr: Kakteen zum Essen, riesige Konservendosen, ganz viele unterschiedliche Chillisorten (frisch und getrocknet) und eine einmalige Dekoration – dafür weder Marmelade noch Honig; wir stellen fest: Mexikaner ernähren sich definitiv anders als wir.

Essbarer Kaktus
Essbarer Kaktus

Riesendosen

Riesendosen

Was für eine Dekoration....

Was für eine Dekoration….

Die Suche nach einem Restaurant erwies sich allerdings als mehr als schwierig. Nicht, dass es keine Lokale gäbe, aber es handelt sich immer um Fast Food Restaurants oder Ketten – und darauf hatten wir eigentlich gar keine Lust. Durch Zufall (Kathrin entdeckte ein Drive In Restaurant, wo es für jedes Auto einen eigenen Parkplatz gab. Dort kann man aus dem Auto heraus bestellen und bekommt das Essen dann direkt zum Auto gebracht. Es handelt sich um die Fast Food Kette Sonic All American Drive In Restaurants – hier die Homepage, wen’s interessiert: http://www.sonicdrivein.com/home.jsp.

Ein amerikanisches Drive In Restaurant
Ein amerikanisches Drive In Restaurant

Als wir von dem Restaurant ein Foto machen wollten kamen wir an einem Sushi Chinese Restaurant vorbei, das so nett aussah, dass wir gleich dort anhielten und dort zum Essen gingen. Wir wurden nicht enttäuscht. Hatten als Vorspeise leckeres Sushi (Tuna Roll und California Roll) und als Hauptspeise chinesisches Essen. Insgesamt sehr schmackhaft und unerwartet gut. Wer also mal zufällig in Casa Grande vorbeikommt, dem kann ich das Restaurant Lucky Chinese nur empfehlen.

Sushi vom Lucky Chinese
Sushi vom Lucky Chinese

Gut gesättigt haben wir uns dann auf den Heimweg gemacht und erledigen nun noch unsere Blogs und sonstige Internetaktivitäten, bevor es schlafen geht, denn morgen müssen wir ja früh auf dem Golfplatz stehen.

Gute Nacht
Gute Nacht