Woche 2

29. März – 04. April 2010

Es gibt Dinge, an die ich mich hier noch gewöhnen muss. Die Öffnungszeiten zum Beispiel: es kann vorkommen, dass man mitten im Zentrum um vier Uhr nachmittags in ein Café gehen möchte, und ein freundlicher Mensch sagt einem, dass bereits geschlossen ist. Am Samstag stand ich vor meinem Gym vor geschlossener Tür, überflüssig zu sagen, dass Sonntag natürlich auch geschlossen war. OK, das Gym in der Adelaide Street hatte geöffnet, ich bin aber davon ausgegangen, dass alle Fitness First Gyms in Brissie die gleichen Öffnungszeiten hätten. Wie konnte ich bloß von solch einer Annahme ausgehen! Am Ostermontag sind sowohl der Club in der Herschel als auch der Adelaide Street geschlossen, aber das Gym im Valley hat geöffnet. Man muss es nur wissen…

Die drahtlosen Internetverbindungen sind einfach schlecht, ausserdem gibt es keine Flatrates. Und das Telefonieren mit Telstra Prepaid ist sündhaft teuer. Ich hatte aber inzwischen Gelegenheit, mich ein bisschen zu informieren. Inzwischen bin ich bei einem anderen Anbieter und telefoniere für AUD 55.00 monatlich bei einem Gesprächsaufkommen, welches max. AUD 550.00 entsprechen darf. Ist eigentlich nicht so schlecht, ein Festnetzanschluss erübrigt sich.

Dienstag gab es noch zwei weitere Wohnungsbesichtigungen. Das erste Apartment in einer gepflegten Anlage, hat sich dann aber als ziemlich dunkles Loch entpuppt, und das für AUD 240.00 die Woche. Die andere Wohnung: wow, was für eine Anlage, was für ein Ausblick über Fluss, Story Bridge und Stadtzentrum, und das bei happigen AUD 430.00 die Woche. Ich hatte jetzt die Wahl zwischen Depression im dunklen Loch oder Yuppie-Studio im 25. Stock und Kontostrapazierung. Ich habe mich zunächst für das Letztere entschieden. Am Mittwoch habe ich mir dann noch ein weiteres Studio angeschaut, und das ist es dann geworden. Nicht so schön wie das Yuppie-Studio vom Vortag, aber dennoch in eingermaßen vernünftigem Zustand, sehr zentral aber ruhig gelegen, am Donnerstag soll ich den Mietvertrag unterschreiben und dann kann ich auch gleich einziehen.

Am Mittwoch kam per Post die englische Übersetzung meines Führerscheins, die ich über NAATI angefordert hatte. Die Post hat für den innerstädtischen Versand vom Stadtteil Paddington ins Zentrum nur drei Tage gebraucht. Auch daran werde ich mich wohl gewöhnen müssen.

Am Donnerstag habe ich zweieinhalb Stunden bei Vodafone zugebracht und mir einen “Wireless Broadband Prepaid Stick” gekauft, damit ich unabhängig von irgendwelchen WLAN HotSpots ins Internet gehen kann, und einen neuen Mobilfunkvertrag habe ich auch gleich abgeschlossen. Es wird alles so langsam.

Am Freitag geht’s über Ostern nach Sydney, und ab Montag werde ich den “Hauptbrocken” in Angriff nehmen: die Jobsuche. Ich bin sehr gespannt, wie es wird!

Sydney war schön, gar keine Frage. Grösser, lauter, vielfältiger, chaotischer, etwas schmutziger als Brisbane – und natürlich der wunderschöne Naturhafen!

Straße in Surry Hills
Straße in Surry Hills

Am Samstag wollte ich mich nicht gleich in die Touristenströme stürzen und habe die unvermeidbaren Highlights ausgelassen, stattdessen gab es einen sehr entspannten Streifzug durch die Stadtteile Surry Hills, Darlinghurst und Paddington, inkl. Flohmarkt und Besuch eines Geschäfts für nordisches Design (iittala, Marimekko, das musste ich mir einfach anschauen). Abends wollte ich eigentlich ausgehen, habe mich “nur mal eben kurz hingelegt” – und bin dann nachts um 3 Uhr wieder aufgewacht. Das war also der Abend in Sydney.

Am Sonntag dann Tour mit Captain Cook Cruises von Darling Harbour zum Taronga Zoo. Sehr praktisch, man bekommt alle Highlights, für die Sydney so berühmt ist, vom Boot aus zu sehen.

Eine völlig unbekannte Bühne am Ende der Welt...
Eine völlig unbekannte Bühne am Ende der Welt...
Irgend so eine Hafenbrücke...
Irgend so eine Hafenbrücke...
Man, ist das heute wieder ein anstrengender Tag!
Man, ist das heute wieder ein anstrengender Tag!
Grüne Blätter... mit Ziege... und Brücke.
Grüne Blätter... mit Ziege... und Brücke.
Dieses Tier kennen wir doch auch irgendwo her.
Dieses Tier kennen wir doch auch irgendwo her.