…und sie golfen immer noch!

Montag, 1. Februar 2010

Abreisetag aus Rio Rico: Bepackt als wären wir für Monate unterwegs, haben wir unser Auto beladen. Gott sei Dank ist der Wagen leicht größer als unser Twingo Hella, so dass auch das zusätzliche Golfequipment gut untergebracht werden konnte – wir haben uns nämlich einen zusammenfaltbaren Golfcart geholt – unbedingt notwendig für deutsche Golfplätze, da hier Carts nicht im Preis inklusive sind und wir dann wohl oder übel zu Fuß die 18 Löcher hinter uns bringen werden – hält sicherlich auch fitter. Kleiner Aufreger am Morgen – die Kamera wollte nicht so wie wir und zeigte immer Fehlermeldungen an und stellte nicht scharf… Problem konnte dann durch Objektivwechsel behoben werden, was uns eine kostspielige Neuinvestition ersparte.

Haben wieder brav unsere 18 Loch auf dem Golfplatz gespielt – hat diesmal richtig viel Spass gemacht und es gab auch keine langsame Gruppe vor uns. Nun sind wir schon gespannt auf die beiden neuen Plätze bei der Canoa Ranch. Canoa Ranch gehört zu keinem Ort, es besteht eigentlich nur aus dem Hotelkomplex mit dem dazugehörigen Golfplatz und Wohnhäusern, die um den Golfplatz herum gebaut wurden sowie weitere Unterkünfte für die Senior Citizens. Wenn wir ganz ehrlich sind, haben wir bisher noch kaum Menschen in diesem Gebiet getroffen, die jünger waren als wir – die meisten hier sind Rentner. Zur Canoa Ranch war es nur eine kurze Fahrt und da das Zimmer schon bereit war, konnten wir auch gleich einchecken… die Überraschung war groß, als wir die Tür zu unserer Suite öffneten. Wir haben hier eine komplette Wohnung: 93qm, mit komplett ausgestatteter Küche, Esszimmer, Wohnzimmer mit Kamin, Schlafzimmer, Bad mit Dusche und Badewanne, begehbarer Kleiderschrank, großem Balkon und sogar einem kleinen Raum mit Waschmaschine und Trockner. Kurzum, hier ließe sich ganz normal wohnen. Nun wollen wir aber nur 4 Tage hier verbringen und haben uns aber schon vorgenommen, die Küche richtig zu nutzen, d.h. leckeres Frühstück nach dem Golfen und abends wird in der Küche gezaubert.

Das 'kleine' Wohn-/Esszimmer mit Küche
Das 'kleine' Wohn-/Esszimmer mit Küche

Nachdem wir die gesamte Wohnung erstmal ausgiebig erkundet haben (das hat mindestens 1/4 Stunde gedauert), haben wir uns auf den Weg Richtung Tucson gemacht, denn wir wollten noch einmal in den Saguaro National Park fahren – es gibt hier einen Teil westlich von Tucson (den hatten wir gestern besucht) und einen Teil östlich.

Dieses Gebiet ist etwas bergiger und wird daher von vielen für längere Hikes genutzt. Die Loopstraße durch den Park war im Gegensatz zu dem anderen Teil des Parkes asphaltiert, so dass wir hier auch öfter Fahrradfahrern begegneten. Fahrradfahren ist hier sowieso eine große Freizeitbeschäftigung und überall gibt es Bike Lanes und es wird darauf hingewiesen, dass mit Radfahrern zu rechnen ist. Die Fauna, Flora und die Tierwelt hat uns wieder riesig begeistert, daher soll hier auch ein weiteres kitschiges Beweisfoto geliefert werden.

Saguaro Kaktus bei Sonnenuntergang
Saguaro Kaktus bei Sonnenuntergang

Auf der Rückfahrt haben wir uns bei Safeways mit leckeren Lebensmitteln eingedeckt, so dass wir hier für die nächsten 4 Tage bestens versorgt werden – auch 2 Flaschen kalifornischen Rotweins sind mit in die Shopping Bag gelandet: ein Merlot und ein Cabernet Sauvignon – wir sind schon aufs Testen gespannt. Zum Abendessen gab es dann Guacamole vorneweg (die Avocados sind hier einfach unbeschreiblich lecker) und als Hauptgang Buletten gewürzt mit Jalapeno Chillies (die gar nicht so scharf sind) und dazu Pommes (hört sich nicht wirklich exotisch an oder?). Mit vollem Magen schläft sich gut und nachdem wir noch etwas vor unserem Kaminfeuer relaxt haben, ging es dann ins Bett, denn für morgen hatten wir schon wieder ab 8:00 Uhr eine Teetime reserviert.

Dienstag, 2. Februar 2010

Es erwartet uns ein herrlicher Sonnenaufgang, der uns für das Aufstehen um 6 Uhr entschädigt. Jedes Mal, wenn morgens so früh im Urlaub der Wecker ‘klingelt’, dann fragen wir uns, warum wir uns das eigentlich antun…. wenn wir dann aber auf dem Golfplatz stehen und die morgendliche frische Luft genießen, dann werden wir soo toll entschädigt, dass wir uns immer wieder freuen, so früh aufgestanden zu sein.

Sonnenaufgang um 7 Uhr morgens
Sonnenaufgang um 7 Uhr morgens

Ein neuer Golfplatz – diesmal Torres Blances – stellt für uns immer wieder neue Herausforderungen dar. Heute durften wir als erster Flight starten und wurden sogar per Lautsprecher aufgefordert: Ladies, when you are ready, you can start. Am ersten Loch kreuzten dann noch 2 Koyoten das Fairway, was wir sehr aufregend fanden. Nervös waren wir aber vor allem aus dem Grund, dass an diesem Golfplatz ganz nah Häuser gebaut sind – und wir beim Schlagen nicht immer die richtige Richtung erwischen, wollten wir doch vermeiden, irgendwelche Fenster einzuschlagen… das haben wir dann auch geschafft und wir können mit Stolz vermelden, dass wir jedes Loch gespielt haben und keine an uns vorbei lassen mussten. Wir waren also für unsere Verhältnisse richtig schnell und hatten die 18 Loch um 11 Uhr beendet.

Danach fuhren wir zum Hotel zurück und haben uns dort ein königliches Frühstück gegönnt mit Bratkartoffeln mit Zwiebeln, Speck, Spiegelei, Schinken, Parmesan, verschiedenen Oliven, Honig, Himbeermarmelade etc. Da draußen schön die Sonne schien, haben wir auf dem Balkon gegessen und dabei den Golfern beim Abschlagen auf der Driving Range zugeschaut.

Natürlich wollten wir auch noch etwas anschauen und sind daher zum Madera Canyon gefahren. Der Canyon ist ca 20 Meilen vom Hotel entfernt und für seine Vogelvielfalt bekannt. Wir sind dort den Fluss entlang bergauf gewandert – haben allerdings wieder einmal fast keine Vögel entdeckt. Trotzdem war es ein sehr abwechslungsreicher Spaziergang. Als wir dann noch einmal weiter mit dem Wagen in den Canyon gefahren sind, hat Kathrin einen Vogelfütterplatz entdeckt – der von Vögeln nur so wimmelte. Hier konnten wir bestimmt ein Dutzend verschiedene Vögel beobachten, die wir nun noch alle in unserem Vogelführer identifizieren müssen. Lustig wurde es, als der Platz auf einmal von einer Horde Wild Turkeys besucht wurde. Diese Viecher sind wirklich riesig und haben erst einmal alle anderen Vögel verjagt.

Ein Mexican Jay (Elster-Art)
Ein Mexican Jay (Elster-Art)

Danach mussten wir uns langsam sputen, denn auf einmal wurden die Wolken immer dunkler und es fielen auch ein paar Tropfen Regen.

Regenwolken
Regenwolken

Nichts wie zurück in unser kleines Paradies, wo wir uns einen relaxten Abend mit leckerem selbstgekochtem Essen gegönnt haben.

Canoa Ranch Resort
Canoa Ranch Resort

1 Reply to “…und sie golfen immer noch!”

  1. Wir freuen uns, dass Ihr wieder schriftstellerisch tätig seit. Wir bekamen schon Entzugserscheinungen. Die morgentliche Lektüre Eurer anschaulichen Schilderung ermöglicht uns die Teilhabe an Euren Erlebnissen. Danke.

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