Motorradtour ins Friaul

Über den ersten Mai macht der 1. Münchner Frauenmotorradstammtisch traditionell seine Auftaktfahrt. Dieses Jahr geht es wieder mal ins Friaul und zwar nach Lauco. Die Anfahrt mache ich diesmal alleine und zwar über den Brenner, Sterzing (Einkaufen beim Hofer Market), Cortina d’Ampezzo und den Lago di Sauris (fantastischer Schinken!). Am Vormittag sind in München dicke Wolken aufgezogen und es gab auch ein paar Tropfen aber jetzt bei der Abfahrt sieht es schon wieder ganz passabel aus.

Meine "Hummel"
Meine "Hummel"

Morgen geht es dann auf die gemeinsame Tour über Verzegnis, an San Daniele vorbei (Heimat des berühmten San Daniele Schinkens) und zurück über den Passo Rest.

Soweit die Planung …

Um 12 Uhr bin ich dann endlich “on the Road”. Die Anfahrt zum Brenner ist wie immer unspektakulär. Erst mal ein Stück Autobahn bis kurz vor Garmisch und dann der Rest Landstrassse an Mittenwald und Seefeld vorbei. Insbruck umfahre ich wie immer auf der Höhenstrasse über Axams. kurz vor dem Brenner noch mal günstiges Benzin tanken.

Auf der italienischen Seite erst mal einen Espresso und Brot mit Olivenöl – ganz leicht salzig für zusammen € 2,-. Die Enoteca ist gleich links nach den roten Outlet. Hat Mittwoch bis Samstags offen.

In Sterzing Einkauf beim “Hofer Market” – ich denke nicht verwandt oder verschwägert mit dem italinischen ALDI-Ableger Hofer. Der “Hofer Market” hat italienische Lebensmitte und ich hole die fantastischen Kaminwurzen, Salami und zwei Flaschen Lagrein Dunkel. Auswahl und Qualität sind hervorragend, aber auch nicht ganz billig!

Hofer Market
Via Brennero 21
39040 Prati die Vizze -BZ- (Sterzing)
Dienstag bis Samstag 8:30 – 13:00 und 15:00 – 19:00

Die weitere Anfahrt geht über Brunech, Toblach und Innichen, dann über den Kreuzbergpass nach Auronzo di Cadore und den Passo di Marian nach Villa Santina. Den Schlänker über den Lago di Sauris spare ich mir, da es schon zu spät für die Extratour ist. In Sauris gäbe es zwar fantastischen Schinken, aber das muß diesmal aussen vor sein.

In Villa Santina gibts nochmal Einkäufe beim Despar (Grappa, Aperol, günstigen Kaffee und nochmal Salami), da die Läden am 1. Mai geschlossen sind. Dann geht es noch hoch zu unserer Unterkunft in Lauco. Ist noch mal eine nette Strecke mit vielen Kurven und Kehren. In unserer Unterkunft erst mal das berühmte “Stiefelbier” (traditionell das erste Bier bei der Ankunft, wenn man noch die Motorradstiefel anhat).

Alla Frasca Verde
Ritorante Albergo
Via Capoluogo, 64
Lauco (Udine)
Tel 0034-0433-74122
frascaverde@libero.it
www.frascaverde.com

Wir haben Halbpension und es gibt ein sehr gutes Abendmenü mit Pasta, Hauptgang und Nachtisch. Die Getränke sind erschwinglich und sie haben auch besser Grappe im Angebot – da sind edle Tröpfchen dabei.

Der nächste Morgen ist viel besser, als es der Wetterbericht eigentlich versprochen hatte.

Lauco
Lauco

Die Tour beginnt so gegen 10 Uhr und führt uns über Verzegnis und Anduins nach San Daniele, wo es den berühmten “San Daniele” Schinken gibt. Am Hauptplatz an der großen Kirche gibt es einen kleinen Laden, der auch abgepackten Schinken hat und zwar recht preiswert, gemessen an der Qualität.

ALDO GARLATTI
Piazza Vitoria Emanuele, 20
33038 San Daniele del Friuli (Udine)
www.boutiquealimentare.com

Gleich daneben am Hauptplatz ein paar Cafes. Wir entscheiden uns für das “Il Michelaccio”, wo es Kaffee, Wein und kleine Speisen gibt. Wie in San Daniele üblich gibt es natürlich den San Saniele Schinken. Zufällig treffen wir gleich noch andere Frauen aus unserer Reisegruppe. Die Preise wieder mal typisch Italienisch: Ein Espresso und ein Capuccino kosten € 3,50, für einen Aperol Spritz zahlt man € 3,00. Knabberzeug gibt’s umsonst dazu.

Il Michelaccio
Il Michelaccio

IL MICHELACCIO
WineCrazyBaR
Piazza Vitoria Emanuele, 29
33038San Daniele del Friuli (Udine)

Unsere Fahrt geht weiter nach Spilimbergo, wo wir den Dom anschauen wollen und auch noch eine Kleinigkeit essen. Wir finden einen passenden Parkplatz für unsere sieben Motorräder

Super Parkplatz
Super Parkplatz

und besichtigen den 600 Jahre alten Dom der Stadt. Spilimbergo ist ein nettes Städtchen, das man als normaler Auto- oder Motorradfahrer leider gerne umfährt.

Heute (1. Mai 2010) gibt es ein kleines Fest in der Innenstadt wo wir im großen Zelt Essen bekommen. Ich nehme das Porchetta auf Brot. Porchetta ist dünn aufgeschnittener Schweinebraten, der etwas fetter ist und mit groben Salz gut gewürzt wird. Semmel mit Porchetta gibt es auch in der Toskana beim Metzger und an Marktständen und scheint so etwas wie die italienische Variante unserer Leberkäs-Semmel zu sein.

Nach dem Essen geht’s mit erhöhtem Tempo Richtung Westen nach Aviano, wo der Einstieg in die erste Hügelkette ist. Wir überqueren zuvor die Ausläufer der Forra del Cellina, die ihren Ursprung hat zwischen dem weiten Voralpental bei Barcis und der Hochebene Montereale.

Die Strasse nach Piancavallo, einem bekannten Skigebiet in einer Höhe von 1.300 – 2.064m wird durch die neu gebaute Strasse zu einer kurzen Fahrt. Ab dort geht der Weg, auf vom Winter deutlich gezeichneten Strassen, weiter nach Barcis. Die Massen der Autofahrer nehmen hier wieder die von Westen kommende 251. Wir befahren die kleine Landstrasse Richtung Frisano und treffen oberhalb von Meduno auf die 552, die zum Monte Rest führt. Am Stausee gibts noch einen kurzen Espresso und dann machen wir uns endgültig wieder auf den Weg nach Lauco.

Der Passo Mauria wäre eigentlich nicht schlecht zu befahren, aber an einer Kurve bin ich unkonzentriert und würge meine “Hummel” ab, die gleich umfällt. Ein italienischer Autfahrer und seine Freundin helfen mir, die Maschine wieder aufzustellen. Es gibt keine größeren Schäden, ausser einem verkratzen Zylinderkopfdeckel und ein paar blauen Flecken – ärgerlich!

Die Rückfahrt zum Albergo geht nach der Aufregung problemlos von statten und ich genehmige mir erst mal ein Stiefelbier und dann einen Grappa aus meinen Einkäufen. Das Abendessen war wieder bestens. In der Nacht weckt mich um vier Uhr der Regen, der auf das Dach prasselt – jetzt hat uns das angekündigte schlechte Wetter doch noch erreicht. Morgens einpacken und die Utensilien aufs Motorrad packen. Das Frühstück wäre für mich etwas zu karg, hätte ich nicht Salami eingekauft …

Um 10 Uhr komme ich dann endlich weg und der Regen hat schon fast ganz aufgehört. Ich nehme die Schnellstrasse über Tolmezzo Richtung Villach. Bei Arnoldstein sieht das Wetter im Westen ganz passabel aus, sodaß ich beschließe, über den Felbertauerntunnel heim zu fahren. Am Felbertauern wird es deutlich kälter – 8 Grad auf der Südrampe. An der Nordrampe hat es 12 Grad und der blaue Himmen blitzt durch die Wolken. Weiter über Mittersil, Kitzbühel uns St. Johann. Da ich eher nach Westen muß, fahre ich über den Aachenpass, wo es leicht zu tröpfeln anfängt. Bei Bad Tölz komme ich endgültig in den Regen. Nachdem ich auch das durchgesessen habe bin ich gegen 17 Uhr wieder zuhause.

Das war wieder mal ein nettes Wochenenden mit sehr netten Frauen!